Für den großen Erfolg, die zukunftsweisenden Redebeiträge, die spannenden Diskussionen und die tatkräftige Unterstützung danken wir ...
im Namen aller Veranstalter, ihr Klaus Willemsen
Tagung am 15./16. März 2013 in der VHS Essen
Die Krisen der letzten Jahre sind keine voneinander unabhängigen Erscheinungen. Es fällt auf, dass sie immer von der Geld- und Finanzseite der Wirtschaft ihren Ausgang nehmen. Die Folgen dagegen sind vielfältig:
Der Wohlstand unserer Gesellschaft ist bedroht. Die Überschuldung öffentlicher Kassen lähmt die Politik. Immer mehr Menschen sind sozial und finanziell ausgegrenzt und verlieren jede positive Zukunftsperspektive. Bankzusammenbrüche und Staatspleiten in großem Ausmaß werden immer wahrscheinlicher. Andererseits steht den stets wachsenden Schulden immenser Reichtum gegenüber.
Gleichzeitig ist das Vertrauen in unsere Währung zerrüttet. Es droht schleichende Deflation und daraus resultierende Kauf- und Investitionszurückhaltung. Dies schwächt die Wirtschaft. Viele Menschen fürchten aber auch, dass das Pendel umschlagen könnte und Einkommen und Vermögen durch eine plötzlich einsetzende Inflation entwertet werden.
Die in Europa vorherrschenden Wirtschaftsfachleute fordern Schuldenbremsen und gleichzeitig staatliche Wachstumsanreize. Da sich beide Ansätze widersprechen, stecken Ökonomie und Politik in einer Sackgasse. Die Ausweglosigkeit der Situation zwingt sie, sich nicht nur im bisherigen Sinne mit Geld und Geldpolitik zu befassen, sondern nun auch mit Fragen, die am Rande oder außerhalb ihres bisherigen Denkens und des finanzpolitischen Diskurses liegen. Zu solchen Fragen gab schon die Finanzkrise 2008 Anlass, die weder von den tonangebenden Wissenschaftlern noch von den Spitzen der etablierten Parteien vorausgesehen wurde und deren Ursachen und Folgen bis heute nicht behoben sind.
Die Europäische Zentralbank hat die Geldmarktzinsen auf ein historisches Tief gesenkt, zögert aber mit durchgreifenden Maßnahmen im Kapitalmarkt. Sie fürchtet einer eventuell ansteigenden Inflation hilflos ausgeliefert zu sein. Die flache Zinsstruktur führt schon jetzt zu spekulativen Hortungen, zur Flucht in Liquidität und zu dramatisch steigenden Bodenpreisen. Dies bedroht die Stabilität der Volkswirtschaften.
Ein angemessenes und gleichzeitig klimaschonendes Wachstum, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, gerechte Einkommen sowie die Stabilität der Währung sind aktuelle Herausforderungen, die nachhaltiger Lösungen bedürfen.
Die Perspektiventagung 2013 schaut in die Zukunft. Wir werden unser Geld- und Finanzsystem, als gemeinsamen Ausgangspunkt der Krisen des letzten Jahrzehnts, mit namhaften Experten analysieren. Unsere Referenten befassen sich mit Alternativen, ohne den freiheitlich -marktwirtschaftlichen Grundansatz unserer Wirtschaftsordnung über Bord zu werfen. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:
Warum driften in unserer Gesellschaft Arm und Reich immer weiter auseinander? Wo liegen die Sprengsätze, die unsere Gesellschaft zunehmend bedrohen?
Müssen wir zu Gunsten des Wirtschaftswachstums weiterhin Umweltzerstörung und Ressourcenübernutzung hinnehmen? Oder ist Wohlstand auch ohne Wachstum und damit ohne diese Folgen möglich?
Ist die permanent wachsende Verschuldung der öffentlichen Haushalte alternativlos?
Müssen wir uns mit einer Sockelarbeitslosigkeit von mehreren Millionen Menschen abfinden? Wie sicher sind unsere Arbeitsplätze?
Wie stabil ist unsere Währung? Wie sicher sind unser Ersparnisse und Renten?
Wir werden analysieren, wo die Konstruktionsfehler der jetzigen Geld- und Wirtschaftsordnung liegen und was notwendig und realisierbar ist, um sie zukunftsfähig zu machen. Thematisiert werden Vorschläge wie etwa die Gebühr auf Geldhaltung und negative Notenbank-Zinssätze.
In verschiedenen Foren haben die Tagungsgäste Gelegenheit, sich intensiv mit diesen Fragen zu beschäftigen und mitzudiskutieren.